Hawai'i

the big island

Am Samstagmorgen um 10.10 Uhr geht unser Flug von Kauai nach Oahu, wo wir umsteigen müssen.

Leider haben Ina und ich von Oahu nach Big Island nicht denselben Flug; ich muss in Oahu etwas länger warten.

Als wir uns in Hilo am Flughafen wieder treffen, holen wir gleich bei Hertz unseren Mietwagen für die kommenden Tage ab. Bevor wir uns aber zum Hostel begeben, legen wir zuerst noch einen Stopp beim Farmers Market ein, wo wir uns frische Früchte und ein leckeres Bananenbrot für das morgige Frühstück kaufen.

Das Hostel an sich ist eigentlich ganz gemütlich, auch wieder ein eher kleineres , familiäres Unternehmen. Einzig stört mich ein bisschen, dass wir keinen Schlüssel fürs Zimmer erhalten, dass heisst, die Tür steht die ganze Zeit offen. Komisch, aber wenigstens hat es Schliessfächer.

Da der Tag schon mehr als zur Hälfte um ist, erkundigen wir uns, was wir heute in naher Umgebung noch unternehmen können. Denise, die im Hostel arbeitet, empfiehlt uns einen kleinen, ziemlich versteckten Strand am Ende einer Strasse, wo man meist Schildkröten zu sehen bekommen soll. 

Angekommen am sogenannten Richard Beach legen wir uns erstmal etwas hin solange die Sonne noch scheint. Bis jetzt haben wir noch keine Schildkröten gesichtet. Als es dann langsam dunkel wird, halten wir nochmals noch diesen Ausschau. Und tatsächlich, in einer Bucht schwimmen gerade 3 Schildkröten, welche wir von unglaublicher Nähe beobachten können. 

Da es jetzt bereits Dunkel ist, machen wir uns auf den Rückweg. Wir gehen gleich noch für das Mittagessen morgen einkaufen, denn wir werden den Volcanoes National Park besuchen. Darauf sind wir schon mega gespannt, den die Vulkane auf Big Island sind teils noch aktiv.

 

Zurück im Hostel bereiten wir uns gleich unsere Sandwiches zu. Hunger haben wir beide nicht wirklich, denn auf dem Farmers Market haben wir uns was Thailändisches geholt, von welchem wir jetzt einfach noch die Überreste essen. Nachdem wir geduscht haben, schauen wir uns den Film "The Bucketlist" an. Obwohl der Film mega witzig ist, schaffe ich es nicht, meine Augen bis zum Ende offen zu halten und schlafe ein.

Am nächsten morgen stehen wir um kurz vor sieben auf, weil wir früh loswollen. Leider hat man uns nicht gesagt, dass die Küche Sonntags erst um 08.00 Uhr aufschliesst, so wird es leider etwas später als ursprünglich geplant. 

Um halb 9 fahren wir dann endlich los, die Fahrtzeit beträgt knapp eine Stunde.

Als wir den Parkeingang erreichen, müssen wir 25 US-Dollar Eintritt bezahlen und das Ticket ist dann während 7 Tagen gültig. Leider haben wir die restlichen Tage bereits verplant und dies wird deshalb unser einziger Besuch hier sein.

Als erstes fahren wir gleich zum "Jaggar Museum", wo wir zwar nicht reingehen, aber von da soll man den besten Blick auf den Kilauea-Krater haben, aus dem es heutzutage immer noch raucht.

Obwohl man das Ganze aus Sicherheitsgründen nur von Weitem beobachten kann, ist es sehr eindrücklich, dies zu erleben, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Vulkan vor einigen Jahren noch gespukt hat.

Wir fahren ein bisschen weiter, wo wir das Auto parken und eine gute Stunde durch Wald und über Lavagestein wandern.

Zurück beim Auto fahren wir dann die bekannte Strasse namens "Crater Rim Drive", eine 11-Meilen lange Strasse, wobei man an unzähligen schönen Aussichtspunkten vorbeikommt und man das Auto parken und auch ein bisschen wandern kann. 

Am Ende der Strasse trifft man auf die Stelle, wo das Lava ins Meer fliesst. Um hier näher ranzukommen, muss man ca. eine Stunde gehen. Wir haben dies aber für morgen Abend geplant, damit wir das Lava bei Dunkelheit bestaunen können. 

So fahren wir die selbe Strecke wieder zurück, diesmal sitzt Ina am Steuer. Eigentlich hat sie den Führerschein noch gar nicht und müsste zuerst noch die Prüfung ablegen.. No risk, no fun :D

Am Abend machen wir uns einen gemütlichen Abend im Hostel und trinken unser derzeitige Lieblingsgetränk: Kokoswasser. 

 

Der darauffolgende Tag ist ein ruhiger und gemütlicher Tag; Und zwar wollen wir nochmals an unserer Bräune arbeiten und deshalb fahren wir nochmals zum Richards Beach, um uns zu sonnen. Heute sehen wir leider keine Turtles, wahrscheinlich kommen diese eher gegen den Abend um in der Bucht zu schlafen.

Nach einigen Stunden am Strand kehren wir ins Hostel zurück, wo Ina Kaiserschmarrn, eine österreichische Spezialität, für uns kocht. Heute essen wir bereits etwas früher, weil am Abend Programm ansteht und zwar wollen wir uns heute das Lava an der Stelle anschauen gehen, wo es ins Meer fliesst.

Während dem Abendessen machen wir mit einem australischen Paar Bekanntschaft und diese schliessen sich unserem Abendprogramm an. Obwohl ich mittlerweile ziemlich gut Englisch spreche und auch meistens alles verstehe, fällt es mir teils echt schwer, den australischen Akzent zu verstehen, echt nicht einfach!

Um 16.30 Uhr fahren wir los, den die Autofahrt beträgt knapp eine Stunde.

Als wir das Ziel erreichen, müssen wir uns erst mal unsere im Voraus reservierten Fahrräder schnappen, bevor die Tour losgehen kann. Mit dem Auto ist die Strasse, die zum Lava führt nämlich nicht zugänglich und so müssen wir ca. 5 Meilen weit radeln.

Kurz bevor es Dunkel wird, erreichen wir unser Ziel, im Moment kann man nur Rauch beobachten, aber wenn es erst einmal Dunkel ist, soll man wohl das Lava glühen sehen, bin schon mega gespannt!
Leider kann man dieses Spektakel auch nur von Weitem beobachten, trotzdem sind wir beide mega beeindruckt! So sitzen wir über eine Stunde da und beobachten, wie es im Wasser immer wieder aufglüht, teils sogar richtig lange.

Big Island ist nämlich die jüngste aller Hawai'i-Inseln, denn dadurch, dass genau hier Lava ins Meer fliesst, wächst die Insel stets weiter.

 

Zu unserer Enttäuschung erfahren wir im Nachhinein, dass es wohl doch einen Ort auf Big Island gibt, wo man supernahe ans Lava kann und dies echt krass sein soll! Schade!

 

Auf dem Rückweg fängt es dann ein bisschen zu regnen an und kurz bevor wir das Auto erreichen, regnet es in Strömen. Puuh, nochmals Glück gehabt!

 

Am nächsten Tag ist viel Autofahren angesagt, weil wir auf die andere Seite der Insel wollen und Big Island ist nicht nur die jüngste, sonder auch die grösste aller Hawai'i-Inseln.

Da wir auf Umwegen nach Kona wollen, müssen wir sowieso etwas mehr Zeit einplanen, denn wenn man untenherum fährt, hat man die Möglichkeit, einen Black Sand- sowie einen Green Sand Beach zu besuchen und auch möchte ich am südlichsten Punkt (South Point) der Insel von der Klippe springen.

Der Black Sand Beach ist via Auto erreichbar. Da wollen wir eigentlich nur vorbeischauen und gar nicht Baden. Wow, der Sand hier ist nicht nur rabenschwarz, sondern auch unglaublich fein und der Kontrast mit dem blauen Meer ist einfach nur schön.

Weiter gehts, nächster Halt: Green Sand Beach.

Der Green Sand Beach ist mit dem Auto nicht zugänglich und zwar gibt es zwei Möglichkeiten, dahin zu gelangen: Entweder einen 1-Stündigen Spaziergang oder für 10 US-Dollar eine holprige Jeepfahrt dahin. Wir entscheiden uns für Ersteres, denn der Weg dahin ist grösstenteils flach, trotzdem ist es anstrengend, weil man den ganzen Weg über der heissen Sonne ausgesetzt ist.

Die Landschaft ist dafür aber umso schöner und bald schon erreichen wir den Strand. Das Wasser hier ist besonders schön blau, der Sand hätte ich aber etwas grüner erwartet.

Hier kühlen wir uns ab und legen uns etwas hin. Zurück nehmen wir dann doch einen Jeep, wobei die Passagiere hinten auf der Ladefläche stehen. Ich persönlich find es ein ziemlich cooles Erlebnis, während Ina teils Todesangst hat. Eine Strasse gibt es eigentlich nicht und teils hat man echt das Gefühl, das Auto würde jeden Moment kippen. Der Weg ist so holprig und uneben, dass man sich richtig gut festhalten muss, um nicht umzufallen.

Nach einer ca. halbstündigen, schmerzhaften Fahrt erreichen wir unser Auto, und fahren nur ca. 500 Meter weiter, denn hier befindet sich auch gleich der South Point.

Jetzt gehts ans Springen. Als ich nun aber da oben stehe, bin ich mir doch nicht mehr so sicher, ob ich wirklich springen will, ist doch ganz schön hoch.. Zwölf Meter um genau zu sein.. Wiederum aber möchte ich meine Angst überwinden.

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit schaffe ich den Sprung in die Tiefe endlich, ohne zu schreien schaffe ich es aber nicht :D Im Nachhinein hat es mega Spass gemacht und ich würde es auch nochmals machen!

Nun müssen wir uns etwas beeilen, denn die Fahrt nach Kona dauert auch nochmals eine gute Stunde und wir beide haben mega Hunger, da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben. Hoffentlich schaffen wir es noch, vor dem Manta Rochen-Schnorcheln was zu essen!

Das Navigations-App auf meinem iPhone hat die Zeit etwas falsch berechnet, und so haben wir eine gute halbe Stunde Zeit, um uns zu stärken, anschliessend gehen wir gleich einchecken für unsere Schnorcheltour.

Hoffentlich haben wir etwas mehr Glück als Mathias, denn er hat leider keine einzige Manta Roche gesehen, als er auf Big Island schnorcheln war.

Etwas nach 18.00 Uhr fährt unser Speedboat los und wir cruisen ca. 15 Minuten der Küste entlang, bis wir am Ziel ankommen. Jetzt heisst es warten, bis die Sonne untergeht. Dies geschieht ziemlich schnell und so werden wir auch bald mit Neopren-Anzügen, Schnorcheln, und Flossen ausgerüstet und ab ins Wasser!

Eigentlich müssen wir nichts anderes machen, als uns an einem Surfbrett festhalten, welches mit Scheinwerfern, die in die Tiefe strahlen, ausgestattet ist. Um die Mantas anzulocken, wird Plankton ins Wasser gestreut. Riesige Fischschwärme haben sich bereits um uns versammelt.

Eine Manta Roche hat sich bisher aber noch nicht blicken lassen. Nach einer Weile zeigt sich dann endlich eine solche und WOW, die sind ja riesig, fast schon ein bisschen einschüchternd. Als die Zeit im Wasser um ist, haben wir insgesamt 3 Mantas gesehen, wobei sie aber mehrmals unter uns vorbei geschwommen sind. 
Gemäss Guide sei es aber eine eher "schlechtere" Nacht gewesen, denn manchmal sieht man mehrere Dutzend an einem Abend, welche teils so nah an einem vorbei schwimmen, dass man Berührungen wahrnehmen kann.
Ina und ich sind aber einfach nur froh, haben wir welche gesehen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, tolles Erlebnis!

 

Auch der nächste Tag wollen wir in Kona verbringen, denn gestern hatten wir keine Zeit, uns die Stadt anzusehen und Ina lässt sich heute hier tätowieren. 

Kurz nachdem wir losgefahren sind, gabeln wir auf der Strasse einen Hitchhiker auf, der ebenfalls nach Kona will. Für uns ist es beide eine neue Erfahrung, einen absolut Fremden im selben Auto mitfahren zu lassen, aber wieso eigentlich nicht.. :-)

Dazu fällt mir gerade ein Sprichwort ein: "Wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren." 

Nachdem wir unseren Mitfahrenden "rausgeschmissen" haben, sehen wir per Zufall, dass an der Küste gerade ein kleiner Farmer's Market ist und parken unser Auto, wo wir es auch gleich den ganzen Tag stehen lassen. 
Nachdem wir uns die Stände angeguckt haben, gehen wir im Tattoostudio vorbei, denn eigentlich hätte Ina ihren Termin erst um 18.00 Uhr, uns würde es aber eigentlich gut passen, wenn jetzt bereits eine Lücke frei wäre, denn so könnten wir am Abend nämlich zum Sternenobservatorium

Wir haben Glück und Ina kann gleich da bleiben, um ihr Tattoo zu besprechen und anschliessend wird es auch gleich gestochen. Da ich nicht die ganze Zeit über dableiben möchte, gehe ich, nachdem ich eine leckere Acai Bowl gegessen habe, zur Pediküre, wo ich es mir gut gehen lasse :D


Nachdem sich meine Füsse endlich wieder anschauen lassen, laufe ich zurück ins Tattoostudio. Eigentlich dachte ich, ich könnte noch ein bisschen zusehen und Ina's Hand halten, aber genau im selben Moment, als ich zur Tür rein komme, ist das Tattoo gerade fertig geworden. 

Für Ina war das Ganze unglaublich schmerzhaft und jetzt fühle ich mich fast ein bisschen schlecht, dass ich nicht dageblieben bin. Dafür ist das Endresultat echt schön geworden! Ina weiss noch nicht so recht, ob es ihr gefällt. Ich denke,  sie muss sich erstmal daran gewöhnen.

Nachdem auch Ina eine Acai Bowl gegessen hat, spazieren wir noch etwas im Städtli umher, bevor wir dann zum Sternenobservatorium fahren. Das Observatorium befindet sich auf einem Vulkan und leider haben wir überhaupt nicht bedenkt, dass es da oben kalt sein wird und sind daher überhaupt nicht wettergerecht gekleidet! So ziehen wir uns alles über, was wir im Auto finden können und trotzdem frieren wir noch immer. KAum zu glauben. dass wir auf Hawai'i sind und einige Touristen hier oben mit Winterbekleidung herumlaufen!

Vom Polarstern über den kleinen Wagen bis hin zum Saturn lernen wir einiges. Anschliessend an den Kurzvortrag haben wir die Möglichkeit, mittels verschiedenen Teleskopen die Sterne und Planeten zu betrachten. Am meisten beeindruckt hat mich der Mond und der Saturn.

Mittlerweile ist es wirklich extrem kalt geworden und deshalb begeben sich Ina und Ich auf den Heimweg. Die Fahrzeit beträgt etwa eine knappe Stunde.

Im Hostel angekommen quatschen wir noch eine Weile, gehen aber bald schon schlafen.

 

Morgen wird mich Ina leider schon verlassen, ihre Reise geht weiter nach Californien, um genauer zu sein, nach Santa Cruz und ich werde meine letzten Tage auf Oahu verbringen, bevor es dann für mich am 07. September nach Hause geht.

 

 

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