Cuba

Vinales

Um 06.30 Uhr startet heute mein Tag.

Nämlich geht es heute in die Provinz "Pinar del Rio" nach Vinales.

 

Der Bus sollte eigenlich um 08.oo Uhr losfahren, schlussendlich ist es aber kurz vor 09.00 Uhr.

Nach knapp 3 Stunden Busfahrt erreichen wir das Vinales Valley und als erstes erkundige ich mich, um welche Zeit heute ein Bus zurück nach Havana fährt. 

So erfahre ich, dass der nächste und letzte Bus heute bereits um 14.00 Uhr fährt und da es bereits Mittag ist, kommt dies für mich gar nicht in Frage.. Das heisst, ich werde wohl oder übel erst morgen zurück nach Havana fahren..

 

Toll, weder habe ich frische Kleidung, noch Zahnbürste und Zahnpasta dabei. Und natürlich auch noch keinen Platz zum Schlafen.

In solchen Situationen wäre ich echt froh, würde es hier öffentliches Wi-Fi geben, denn als ich in Havana das Busticket gekauft habe und gefragt hab, ob ich auch gleich ein Retour-Ticket lösen könnte, hiess es, dies müsse ich direkt in Vinales machen.. 

So hatte ich natürlich keine Ahnung und als ich das  letzte Mal Internetzugang hatte, habe ich leider nicht daran gedacht, mich nach den Fahrtzeiten zu erkundigen..

 

 

Zuerst ist mir wirklich nach Weinen zumute, dann beruhige ich mich aber relativ schnell und sage mir: "Hey, beim Reisen läuft nicht immer alles rund und you will be fine :D"

Auf jeden Fall hole ich mir als erstes gleich ein Busticket für den morgigen Tag und anschliessend kümmere ich mich um einen Schlafplatz.

Zum Glück wird auch hier fast in jedem Haus ein Zimmer von kubanischen Familien vermietet und beim dritten Haus klappt es auch schon!

Leider wird hier kein Wort Englisch gesprochen und deshalb ist die Kommunikation etwas schwierig. Mit meinen wenigen Italienischkenntnissen klappt aber auch dies :-)

 

Das hat mich echt Überwindung und Mut gekostet, einfach so von Haus zu Haus zu gehen und nachzufragen, ob ich eine Nacht bleiben könnte. Auf jeden Fall eine Erfahrung und so werde ich es die nächsten 1.5 Wochen auch machen.

 

 

Um 13.00 geht mein Programm weiter, denn ich habe mir vorgenommen, das "Horseback-Riding", welches ich eigentlich in Williams Lake eine Woche lang machen wollte, noch nachzuholen.

Zusammen mit einem holländischen Ehepaar und deren zwei Töchtern (18 & 21 Jahre) und unserem kubanischen Reitführer wird durch das wunderschöne grüne Valley geritten.
Der erste Stopp wird auf einer Tabakplantage eingelegt, wo wir über den ganzen Prozess der Entstehung einer Zigarre aufgeklärt werden.  Auch wird uns vorgeführt, wir eine Zigarre "geschraubt" wird und anschliessend dürfen wir sogar eine Zigarre rauchen.

Während des Vortrages bricht die Mutter plötzlich zusammen, fällt auf den Boden und ist für einige Sekunden Ohnmächtig.
Zuerst erschrecken wir uns alle und dann wird sofort gehandelt.
Da die ältere Tochter, Tamara, Medizin studiert und ich mich durch meinen Beruf als MPA mit solchen Situationen auch etwas auskenne, ist sie in besten Händen und schon bald auch wieder auf den Beinen. 

Das muss wohl einfach die Hitze, die starke Sonne und die mangelnde Flüssigkeitszufuhr gewesen sein..

Vom Schock erholt reiten wir weiter zu einer Kaffeeplantage, wo wir die Möglichkeit haben, uns zu verpflegen. Ich gönne mir einen frischen Mangosaft, mmmmh! 

 

Ich muss sagen, so geschmacksvolle und süsse Mangos wie hier in Kuba hab ich noch nie gegessen bzw. getrunken! Was mich natürlich besonders freut, denn Mango ist meine absolute Lieblingsfrucht.

Anschliessend nach der kurzen Pause, wird uns auch etwas über das ganze Prozedere von der Kaffeebohne bis zum gemahlenen Kaffee erzählt.

Und was ich auch noch erwähnen muss; Kaffee hier in Kuba schmeckt superlecker!

 

Um ca. halb 6 endet unser Reit-Abenteuer und ich verabrede mich mit der holländischen Familie fürs Abendessen.

 

Ein schöner Tag war es auf jeden Fall, auch wenn alles ganz anders kam, wir erwartet.