Oh Canada

Vancouver 2.0

Nach Alaska freuen wir uns alle, nochmal einige Tage, vier um genau zu sein, in Vancouver zu verbringen.

Denn mittlerweile ist diese tolle Stadt wirklich wie ein zweites zu Hause geworden und deshalb sind wir alle sehr aufgeregt, nach sechs Wochen "heim" zu kommen.

Wir sind uns alle einig, dass wir die kommenden Tage ruhig und gelassen angehen wollen und einfach Vancouver nochmals in vollen Zügen zu geniessen.

Folgendes steht noch auf unserer "To-Do Liste":

- Dienstagabend Cambie

- Vancouver Lookout (Aussichtsturm)

- UBC (University of British Columbia)

- Flying Pig (gemäss Marc und Sebi ein total leckeres Restaurant in Gastown)

- Grouse Mountain (Hausberg von Vancouver)

 

Und tatsächlich können wir alles, mit Ausnahme des Letzteren, von unserer Liste abhaken.

 

Für mich war der Dienstag ein ganz spezieller Tag. Nebst der Tatsache, dass wir zurück nach Vancouver fliegen, freue ich mich riiiiesig auf heute Abend!
Den heute Abend gehen wir, wie während der Sprachschule beinahe an jedem Dienstag, ins Cambie.

Dort angekommen wird uns allen sofort bewusst: Die Vancouver-Family fehlt!

 

Was aber an dem heutigen Dienstag anders und speziell sein wird, ist Folgendes:

Ich werde das erste mal nach 4.5 Monaten eine Freundin aus Glattfelden in die Arme schliessen können, denn Sara ist hier!

So schön ist es, nach einer solch langen Zeit ein bekanntest Gesicht zu sehen! Und weil es offensichtlich ganz viel zu erzählen gibt, verabreden wir uns auch gleich für den morgigen Tag.

 

Vormittags treffen wir uns an der Granville Station und gehen mit Sebi und Marc richtung Outlet. Ich muss da eigentlich nur aus einem einzigen Grund hin, denn leider war ich mit meiner neuen Sonnenbrille zu unvorsichtig und mir ist das Glas verkratzt. So muss ich sie wohl oder übel umtauschen.

Glücklicherweise muss ich nur den halben Kaufpreis bezahlen, was natürlich aber immer noch mehr als genug ist.

Zurück in der Stadt beschliessen Sara und ich, das schöne Wetter an der Waterfront zu geniessen. Zuerst aber holen wir uns im Foodcourt noch 'ne Kleinigkeit zu essen. Ich hole mir einen Salat während Sara sich für Gyoza entscheidet.

 

Der Donnerstag ist eher ein ruhiger und gemütlicher Tag, doch eines habe ich heute zu erledigen. 

Nämlich muss ich mit dem Skytrain nach Langley, um mein vorbestelltes Kleid, was ich eigentlich an der Hochzeit von Aylin anziehen wollte, abzuholen.

Leider ist der Weg dahin ziemlich lange und beträgt über eine Stunde, deshalb geht der halbe Tag drauf. 

Mittlerweile habe ich mich jedoch gegen das Kleid entschieden und werde das im Internet wohl einfach verkaufen, weil es mir eigentlich gar nicht so gefällt..

 

Zurück in der Stadt treffe ich mich mit den Jungs. Auf dem Plan steht das Vancouver Lookout. Mit dem Lift gehts hoch nach oben ins Restaurant. Während wir Vancouver mal von einer etwas anderen Perspektive geniessen, stossen wir auf unseren zweitletzten gemeinsamen Abend an.

Unseren Hunger stillen wir im "Italian Kitchen", in welchem wir auch schon einige Male mit der Vancouver-Family waren. Ach wie schön es ist, in Erinnerungen zu schwelgen!

 

By the way, heute ist der 13. Juli 2017, der Tag, an dem wir alle online unser Resultat von unserer abgelegten Advanced-Prüfung nachschauen können. Während alle meine Freunde seit bereits zwei Tagen Bescheid wissen, steht bei mir nur immer Folgendes:
"Your result has not been released yet."

Toll.. so rechne ich wohl oder übel damit, dass ich nicht bestanden habe, denn ich bin die einzige, die ihr Resultat noch nicht erhalten hat.

Während ich mich die ganze Zeit bei Marc und Sebi beklage, versuchen diese zwei lieben, mich zu ermutigen und dass ich doch abwarten solle. Vielleicht klappe es ja doch.. 


VIEL bedeutender an diesem Tag ist jedoch, dass Aylin heute zivilstandesamtlich heiratet!

Morgens um 07.00 Uhr nach meiner Zeit, ruft Mami mich per Skype an, damit ich bei der Trauung dabei sein kann.

Mich überwältigt die ganze Situation total. Dazu kommt, dass ich zurzeit sowieso etwas Heimweh habe und so fliessen die Tränen in Strömen. 

Wie gerne ich an diesem besonderen Tag doch mit dabei wäre! Umso grösser ist die Freude auf das Hochzeitsfest am 16. September 2017!

 

Leider erreicht mich an diesem Tag auch noch eine etwas eher unglückliche Nachricht: Aufgrund der vielen Waldbrände zurzeit in British Columbia, wurde mein Flug am Samstag annulliert und auch die Horseranch steht unter Evacuationsalarm.

Da meine Reise eigentlich in zwei Tagen weitergehen sollte, bleibt mir nicht viel Zeit, etwas neues zu organisieren.

Und wenn ich ehrlich bin, mag ich mich auch nicht nach etwas neuem umschauen und für eine Woche irgendwo hinzufliegen wäre mir jetzt wirklich zu stressig.

Daher entscheide ich mich, meinen Aufenthalt hier in Vancouver um eine Woche zu verlängern.

Die Wettervorhersage sieht super aus und im Hostel fühle ich mich auch wohl!
Klar bin ich traurig, dass ich nicht nach Williams Lake fliegen kann, denn ich habe mich wirklich unglaublich auf dieses Erlebnis gefreut. Auf der anderen Seite ist die zusätzliche Woche hier in Vancouver auch ein schöner Abschluss an die tolle Zeit die ich hier verbrachte und ich so hab ich genügend Zeit, meine Lieblingsplätze nochmals zu besuchen und das Vergangene Revue passieren lassen. Ich freue mich! 

 

Bevor wir am Freitag von Downtown Vancouver bis zur UBC laufen, legen wir zuerst noch einen Stopp auf dem Granville Island Public Market ein, wo wir zu MIttag essen. Ach, wie ich diesen Platz vermissen werde!

Für die komplette Strecke von Granville Island bis zur UBC benötigen wir mehr als drei Stunden (natürlich mit einigen Trinkpausen).

Da die Sonne ziemlich scheint und niemand daran denkt, sich einzucremen, haben wir am Ende unseres "Spaziergangs" alle einen Sonnenbrand. 

Marc muss von uns allen am meisten leiden, er hat nun eher die Farbe einer Tomate :-)

Zur Belohnung gönnen wir uns an meinem Lieblingsort in Vancouver, am Kitsilano Beach, ein Eis. Ich entscheide mich für die Sorten Haselnuss und Banaen-Schokolade. Mhhhh!

Und weil wir einen solch anstrengenden Tag hatten und das Eis noch nicht genug ist, wird der 3. Punkt auf unserer Liste erledigt: Flying Pig! 

Nach einem superleckeren Safranrisotto und Kalbsschnitzel kann ich Marc und Sebi nur zustimmen! Das Flying Pig ist mit eines der besten Restaurants in denen ich in Vancouver gegessen habe. 

(Dass wir von der UBC mit dem Bus zurück in die Stadt sind, erwähn ich jetzt nicht :D)

 

 

Am Samstag ist es soweit. Nach 4.5 Monaten werde ich ab heute zum ersten Mal ganz alleine unterwegs sein. Genau vor diesem Augenblick habe ich mich seit meiner Abreise immer am meisten gefürchtet, deshalb befinde ich mich zurzeit auf einer Gefühlsachterbahn.

Bereits um 06.30 Uhr morgens muss ich mich von Marc verabschieden, denn sein Flug geht bereits um ca. 09.00 Uhr, während Sara und Sebi erst Nachmittags um 17.00 Uhr fliegen.

Ich begleite die beiden dann Nachmittags an den Flughafen. Glücklicherweise ist Sara so lieb und nimmt mir einen Koffer mit nach Hause und deshalb ist es das Mindeste was ich tun kann, beim Transport mitanzupacken. 

 

Nachdem Sara und Sebi eingecheckt haben, geht es auch hier ans Abschied nehmen. Etwas, das ich mittlerweile festgestellt habe: Abschied nehmen gehört wohl wirklich nicht zu meinen Stärken!

Dieses Gefühl, am Flughafen zu stehen und nicht nach Hause zu fliegen, gefällt mir in diesem Augenblick überhaupt nicht. Wie gerne ich jetzt auch ins Flugzeug steigen würde! Es fällt mir wie immer auch dieses mal schwer und - wie kann es anders sein - so fliessen die Tränen.

 

Kurz darauf setze ich mich wieder in den Skytrain und fahre richtung Downtown ins Hostel.